WER DIE FORM ZERSTÖRT,
BESCHÄDIGT AUCH DEN INHALT.
Herbert von Karajan
Im Zentrum der gesamten Fabrikanlage befindet sich das 1912 errichtete Trockenhaus. Die Nordfassade grenzt an den neugestalteten Fabrikhof an. Die gelben Klinkerfassaden und die vertikalenPfeilervorlagen kennzeichnen auch dieses Gebäude besonders.
Der langgestreckte Baukörper ist durch die 12 Auslässe auf dem Dach sehr markant ausgeprägt. Das gesamte Gebäude ist im Innern durch zwei massive Querwände gegliedert und weist ansonsten nur horizontale und vertikale Stahl- und Stahlbetonkonstruktionen auf.


Die Fabrik bleibt im Sinne des Denkmalschutzes in seiner markanten Silhouette vollständig erhalten, einschließlich der Dachkonstruktion, welche aufwändig abgetragen, restauriert und teilweise nachgebaut wird. Ergänzt wird diese durch ein Ensemble von Skulpturen, welche die Geschichte dieses Standorts (Kohlebergbau) widerspiegeln.
Die Fassaden werden (außer Westgiebel) durch eine neue Fensteranordnung ergänzt.
Die Bestandsaußenmauern werden vollständig erhalten einschließlich der ehemals tragenden Stahlkonstruktion des Gebäudes. Es erfolgt ein kompletter Neuaufbau des Gebäudes, welcher durch zwei Versorgungskerne (Fahrstuhl mit Treppenhaus) gegliedert wird, so dass drei separate Gebäudeabschnitte entstehen. Die Fenster werden durch eine Glas-Alu-Konstruktion dem Original nachempfunden.
Unser Alltag wird zu einem wesentlichen Teil durch die Architektur bestimmt, die uns Tag für Tag umgibt.

FASSADE, TREPPENHAUS UND
STAHLKONSTRUKTIONEN

Erschliessungskerne
Für die Erschließung der Lofts werden 2 Treppenhäuser (A + B) geschaffen, welche zusätzliche je einen Fahrstuhl sowie je ein weiteres Fluchttreppenhaus beinhalten.
In den Eingangsbereichen der beiden Treppenhäuser werden Originalfußbodensteine eingearbeitet, um die Ursprünglichkeit des 1912 gebauten Gebäudes zu veranschaulichen und zu erhalten.
Somit werden im Treppenhausbereich die Materialien des Industriedenkmals konserviert wieder zur Geltung gebracht und den nachfolgenden Generationen gezeigt und erlebbar zugeführt.
Die Gestaltung des Treppenhauses wird in den Materialien Beton für Wände und Decken sowie Stahl und Glas realisiert. Damit wird ein Bezug auf die Gebäudehistorie geschaffen.
Stahlkonstruktion
Die originalen Stahlstützen des Gebäudes werden im Zuge des Rückbaus gesichert, restauriert und an gleicher Stelle neben der neuen Tragwerkskonstruktion wieder funktionslos integriert.
Die restaurierten Stahlstützen sind ein weiteres sichtbares Zeichen des Denkmalschutzes im Inneren des Industriedenkmals.
Loftfenster alt & neu
Bis auf die oben beschriebenen Altfenster im Treppenhausbereich (Südseite) sollen neue isolierverglaste und schlanke Aluminiumfensterprofile zum Einsatz kommen. Hierfür wurden im Vorfeld Profile vorbemustert, welche den Eindruck eines Stahlprofils suggerieren.
historische klinkerfassade
Die bestehende gelbliche Klinkerfassade soll mit geeigneten Mitteln gewaschen werden, sodass die Oberfläche nicht zerstört wird.
Einzelne Fehlstellen werden mit geeigneten Ersatzmaterial neu verschlossen und offene Fugen wieder mit Mörtel geschlossen.
balkone und terrrassen
Alle Wohneinheiten verfügen über mindestens einen Balkon bzw. eine Terrasse. Die Balkongestaltung folgt dabei konsequent dem Charakter des Fabrikgebäudes und in enger Abstimmung mit dem zuständigen Denkmalamt.

